1 Jahr BHZ

Zwei mit Ü180 Zentimeter Körpergröße, ein Gedanke: „Wollen wir ´ne Zeitung machen?“ Vor 30 Jahren hätte der Einstieg so gelautet: „Zwei große Blonde mit ´nem ziemlichen Spleen!“ Was die Farbe der Haare angeht, liegen nun mal über 40 Jahre Altersunterschied zwischen Laura Solzbacher und Rainer Hombücher. Hätte also mit zwei Blonden nicht so richtig gepasst.

Wie standen denn die Winde, als die Idee geboren wurde? Alles andere als auf Sturm. Anders als beispielsweise bei Projekten in den 60igern oder während der Kämpferinnenzeit am Hagerhof.
Mit dem Siebengebirgsboten und der HWZ hatte Bad Honnef zwei seiner letzten Papierzeitungen verloren (GA und Rundschau lassen wir hier respektvoll außen vor). Die Tradition sollte weiterleben. Denn Honnef hatte immer eine eigene Zeitung – so wird es hoffentlich bleiben.

Es gab einen weiteren Grund: Digital ist nicht alles und hat Grenzen. Bei der Haptik, beim Geruch, beim gemütlichen Zeitunglesen im Café. Auch die Gestaltung bietet andere Möglichkeiten als html und cms. Wer weiß denn schon, ob „die Zeitung“ nicht bald eine Renaissance erleben wird – wie das analoge Foto.

Dass alles in Eigenregie (bis auf den Druck) laufen musste, war klar. Aber welche Geschäfts- bzw. Organisationsform sollte es sein? Nun: kleine Auflage, kein Verkaufspreis (zu viel Aufwand), keine neuen 3000 Mitbürgerinnen und Mitbürger … –

Da kam nur der gemeinnützige Verein infrage. Denn neben dem idealistischen Zeitungsheimatprojekt will sich der Verein auch um die Förderung der Bad Honnefer Kultur kümmern, die sich in den letzten Jahren stark gemausert, aber keine starke Lobby hat.

Gesagt, getan, geschrieben, gestaltet, gedruckt, verteilt. Im April kam die erste Ausgabe heraus. Das Titelbild zeigte ein Schlemmerabend-Motiv. Glückliche Frauen beim Relaxen in der City. Auch das Titelbild dieser Ausgabe zeigt ein Schlemmerabendfoto. Tradition muss sein.

Mittlerweile wuchs die Redaktion auf 5 Personen an, die alle ehrenamtlich dafür Sorge tragen, dass 14-tägig eine neue BHZ-Ausgabe erscheint. Sogar eine eigene Redaktion in Aegidienberg gibt es. Und das kam so: Laura und Rainer saßen bei EDEKA Klein und genossen einen Kaffee. Dann die Stimme aus dem OFF: „Peter, bist Du es?“ Der Peter war es nicht, aber der Rainer. „Ach ja, Rainer!“

Andrea Usadel war die Kurzzeitvergessliche. Beide hatten in den Anfängen zusammen mit Beate Schaaf an dem Projekt „Bad Honnef hilft“ gearbeitet. Nun also das Wiedersehen – mit Folgen. Andrea ist mittlerweile nicht nur eine wichtige Person bei der BHZ – mit Redaktionssitz Aegidienberg – sondern auch seit kurzem 1. Vorsitzende des Vereins. Dann schlossen sich Rolf Thienen und Florette Hill dem Team an.

Wie geht es weiter? Es geht weiter – mit viel Arbeit, Engagement, Zeit. Einige treue Anzeigenkunden sind von Beginn an dabei. Manche, die sich immer eine Zeitung in Bad Honnef wünschten, konnten sich noch nicht entschließen, für sich zu werben und die Tradition zu fördern. Egal! Die BHZ ist ein „Pixel“ Bad Honnefer Einzigartigkeit. Nicht perfekt, aber mit Herz.

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